Lern- und Erlebnislabore

Vielfalt beobachten, erforschen und verstehen

Die Projektflächen liegen im stark urban geprägten und hochverdichteten zentralen Ruhrgebiet. Es handelt sich um hochwertige Industrienatur-Flächen.

Standortkarte der Projektflächen

Informationen zu den Projektflächen werden angezeigt, wenn auf die Markierungspunkte gedrückt wird.

Flächentypus- und auswahl

Für LELINA haben wir uns frei zugängliche Flächen ausgesucht, die einen hohen Anteil an Industrienatur mit unterschiedlichen Biotop- und Vegetationstypen in verschiedenen Entwicklungsstadien beherbergen. Die Grundlage dafür bilden Industrieböden, die aus Bergematerial, Gleisschotter, Schlacken, Bauschutt, Schlämmen, Stäuben oder Aschen bestehen. Teilweise weisen sie erhöhte Konzentrationen von Salzen oder Schwermetallen auf. Oft sind sie verdichtet, besonders trocken, nährstoffarm oder stehen zeitweise unter Wasser. 

Der kleinteilige Mix unterschiedlicher Standortbedingungen schafft eine Vielfalt an ökologischen Nischen und ist der Grund für die hohe Artenvielfalt. 

Da die Industrienatur ein Hotspot der Biologischen Vielfalt und ein Alleinstellungsmerkmal im Ruhrgebiet ist, möchten wir mit unserer Flächenauswahl diesen Schatz insbesondere mit den Kindern und Jugendlichen, die im nahen Umfeld zur Schule gehen, gemeinsam erforschen. Außerdem stellen diese ehemaligen Industriebrachen häufig das verfügbare quartiers- und schulnahe Grün für viele Menschen im zentralen Ruhrgebiet. So bietet es die Chance, das heimische Umfeld besser kennen und auch lieben zu lernen.
Die Industrienaturflächen zeichnen sich durch eine recht hohe Tritt- und weitreichende Störungsresistenz aus, so dass sie sich als außerschulische Lernorte sehr gut eignen.

Birkenwäldchen auf Fläche mit Eisenbahnschwellen
Birkenbestand mit Eisenbahnschwellen © RVR/ B. Brosch

Eingefärbt (Kopie 2)

Das ist Lelina!

Luftbild vom Gleispark Frintrop und dem angrenzenden Wohnumfeld
Gleispark Frintrop – Vom Sammelbahnhof zur artenreichen Naturlandschaft © RVR/ V. Wiciok

Stetiger Wandel

Das menschliche Wirken hat die Flächen sehr intensiv beeinflusst. Sie waren viele Jahrzehnte für die meisten verbotene, eingezäunte und abgeriegelte Orte voller Luft- und Bodenverunreinigung, voller Lärm und Naturferne. Nach dem Rückzug der Montanindustrie und dem Bergbau fielen große Flächen brach und die Natur eroberte sich das hinterlassene Terrain zurück. Während der Internationalen Bauausstellung 1989 – 1999 wurden unsere Standorte und 14 weitere Industriebrachen zur Route Industrienatur im gesamten Ruhrgebiet zusammengefasst. Seither sind diese Flächen für alle zugänglich, so dass sie auch außerhalb unserer Unterrichtseinheiten besucht werden können, um weiter auf Entdeckungstour zu gehen oder Erlerntes zu vertiefen.

 

Alle ausgesuchten Flächen sind in öffentlicher Hand und werden vom Regionalverband Ruhr oder in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Ruhr und der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet gepflegt. Dadurch wird die Pflege und Entwicklung der Flächen so gestaltet, dass eine besonders große biologische Vielfalt ermöglicht wird.

 

Unsere "Big 5"

Eine hohe Vielfalt an Sukzessionsstadien und Strukturen bildet einen ökologisch wertvollen Lebensraum. Gerade weil offener Rohboden als Anfangsstadium
und die frühen Folgestadien für viele Tiere und Pflanzen attraktiv sind, wird die obere, stetig wachsende Humusschicht in Abständen abgeschoben und die hier beispielhaft
dargestellte Sukzession kann beginnen. Neben den Sukzessionsstadien finden wir auch unterschiedlichste Gewässertypen.

Unsere "Big 5"

Symbolhafte Zeichnung einer Pioniervegetation
Symbolhafte Zeichnung einer Hochstaudenflur
Symbolhafte Zeichnung einer Strauchvegetation
symbolhafte Zeichnung eines Industriewaldes
symbolhafte Zeichnung eines Gewässer mit Uferbereich
© RVR/ A.-M. Schumacher, J. Eggeling

Schule Industrienatur

Die Schüler*innen haben die Möglichkeit, selbständig in freier Natur zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln. Neben der Vermittlung von Wissen soll die Sensibilisierung und Wertschätzung der Industrienatur gefördert werden und zu verantwortungsvollem und zukunftsorientiertem Handeln führen.

Auf den ausgewählten, ökologisch aufgewerteten Industrienaturstandorten wurde durch gezielte gestalterische Maßnahmen eine angemessene Lernatmosphäre geschaffen. Beispielsweise haben wir ein Feuchtbiotop angelegt, das sich bereits prächtig entwickelt. Die ersten Kreuzkröten erkundeten schon die Umgebung. 

Dabei dienen die eigens für das Projekt aufgestellten 
Container als moderne Forschungslabore, so dass die Lernenden unmittelbar vor Ort diverse Untersuchungen und Experimente durchführen können.

Projektfläche Halde Eickwinkel © RVR/ A.-M. Schumacher

(Kopie 1)

Ausstattung

Foto zeigt diverse Ausstattungsgegenstände, zum Beispiel: einen Experimentierkoffer, Kescher, Naturkundebücher,Maßband und Lupe.
Arbeitsmaterialien und -geräte © Ruhr-Uni Bochum
Ausstattung und Arbeitsmaterialien Modul 1 © RUB/ J. Stürmer

Ausstattung

Neben traditionellen Methoden und Medien stehen den Lerngruppen auch umfängliche digitale Tools für ihre Arbeiten zur Verfügung (Outdoor-Laptops, digitale Thermometer, Infrarot-Kamera, etc.).